Skimuseum

Selten kann ein Sportverein behaupten, ein eigenes Museum zu haben.
Der SV Geisenried mit der Abteilung Ski besitzt ein solches im Dachraum vom Sportheim.

Mit jedem Schritt über den knarrenden Holzboden werden Erinnerungen wach. In Reih und Glied stehen die Bretter, die einst und heute die Herzen der Wintersportfans höher schlagen lassen.
Darüber hinaus sind auch Exponate von der Gründerzeit des Sportvereins zu bestaunen. Es begann bekannterweise alles mit dem Wintersport: nämlich 1954 mit Eishockey...

Willi Guggenmos

Gründer und Antreiber für das Museum ist Willi Guggenmos. Bereits als Jugendlicher begann er sich für das Skifahren zu interessieren. Zu einer Zeit, als die erwachsenen Männer, oftmals Kriegsheimkehrer, verständlicherweise keinen Zugang zu dieser in Geisenried noch fremden Sportart hatten.
Ausschlaggebend für Willi dürften wohl drei paar Skier gewesen sein. Als seine Eltern den mittlerweile nicht mehr bestehenden Hof mit Backstube beim heutigen Maibaum in Geisenried bezogen, fanden sich diese drei paar Eschenholzskier. Im Nachhinein reut es Willi, das schönste Paar zersägt und für den Bau eines Schlitten verwendet zu haben. Aber er ahnte damals noch nichts vom Geisenrieder Skimuseum.

Aufgrund seiner Außendiensttätigkeit beim Vermessungsamt erhielt er gelegentlich von den Bauern von ihnen längst vergessene Exemplare. Vor allem in den 1960er Jahren, als Willi in der neu gegründeten Skiabteilung aktiv war, ging er verstärkt auf die Suche.
Als er 1972 in sein Haus nach Thalhofen zog, nahm er die sich weiter aufbauende Sammlung mit. Allerdings fand sich immer weniger Platz. Im Keller und im Gartenhaus verstaute er seine Skier - nicht nur zur Freude seiner Familie.

Im Laufe der Jahre sammelten sich auf diese Weise etwa 130 Paar Skier an. Als damals amtierender Leiter der Tennisabteilung und Ehrenmitglied beim SVG beantragte er 2001 den Ausbau des leer stehenden östlichen Dachbodens vom Sportheim zum Skimuseum. Der Hauptverein sollte lediglich die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und eine Beteiligung an den Materialkosten übernehmen. Die handwerklichen Leistungen erfolgten kostenlos.

Nach der Zustimmung durch den Vereinsausschuss vom SVG unter der Leitung des Vorstandes Otto Bayrhof begannen 2001 die Arbeiten. Einige Helfer - nicht nur aus der Skiabteilung – unterstützten Willi. Zum Beispiel war Bernd Raff für die Holzdecke verantwortlich. Beim Boden wirkten u.a. Willi Stocker und Gerold Brosche mit.

Willi Guggenmos und Alfred Deiser

Im Jahre 2003 war es dann soweit: Das Geisenrieder Skimuseum wurde eröffnet. Seitdem ist es ein fester Bestandteil beim SVG. Auf der Suche nach einem zweiten Mann spricht Willi Alfred Deiser an. Er wohnt in Marktoberdorf, ist begeisterter Skitourengänger beim Alpenverein und seit 34 Jahren Mitglied beim SV Geisenried. Seitdem kümmern sich die beiden um die Ausgestaltung des Museums.
Während der Wintermonate stehen Willi und Alfred regelmäßig den Besuchern Rede und Antwort. Viele „Gschichtla" werden erzählt und Erlebnisse ausgetauscht. Manch ein Besucher bringt selber Raritäten mit und überlässt sie dem Museum. So ist die Sammlung mittlerweile auf etwa 300 Paar Skiern angewachsen und die beschaulichen Räumlichkeiten platzen aus allen Nähten.

Eine grobe Übersicht über den Bestand:

 

Ski- und Langlaufschuhe, von anno dazumal bis heute

 

Firngleiter, aus der Zeit zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg

 

Sprungskier. In den 1960er Jahren gab es auch im Umkreis einige Schanzen wie in Marktoberdorf, Oberthingau, Wildpoldsried. Der Bruder von Willi, Erwin Guggenmos nahm an mehreren Wettbewerben teil.

 

Rucksacklift. Ab 1967 verwendete der SC Marktoberdorf einen mobilen Skilift am Auerberg bei der Skihütte. Er konnte je nach Schneelage aufgebaut werden und überwand mit seinem Seil eine Länge von etwa 70 m.

Rucksacklift

 

Schlitten, ua. eine Ausfertigung aus dem 19. Jahrhundert vom Riesengebirge

 

Alpinskier,von den Ursprüngen bis zum legendären Renntiger

 

Stecken. Fichte (war brüchig), Haselnuss (biegsam, stabil), Bambus (leicht und stabil)

 

Abteilung Langlaufskier. Selbstgemachte Einzelstücke, über die Serienfertigungen aus Holz von der finnischen Firma Järvinen bis zum Vollkunststoffski

 

Sonderabteilung Schuppenski

 

Gebirgsjägerskier aus dem zweiten Weltkrieg mit Tarnkleidung

 

Eishockeyausrüstung vom ESV Geisenried aus den 50er Jahren

 

Langlaufausrüstung vom Juniorenweltmeister Johann Mühlegg aus Marktoberdorf

 

Unterschriftenposter von der deutschen Nationalmannschaft von Olympia 1992

 

Schneeschuhe

 

Abteilung Skitouren. Verschiedene Eispickel, Gamaschen, Seile, Rucksäcke, Felle, Tourenskier mit Ersatzskispitzen aus Blech

 

Medaillen, Urkunden, Fotos, Wanderpokal, Skisau Luggi, Skiwachse, Startnummern

Holzskifahrer als Stammtischhoheit - geschnitzt von Willis Arbeitskollege

Möge uns die Erinnerung an die alten Zeiten in der weißen Pracht erhalten bleiben,

führe der aufgebrachte Mut, die geschaffte Überwindung, die beschwerliche Anstrengung zur Genugtuung,

sei die erlebte Kameradschaft unvergesslich,

und gebe uns die unermessliche Schönheit der Schöpfung Bescheidenheit und Erfurcht.

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